Sonntag, 17. Dezember 2006, 17 Uhr
in der Morizkirche
54. Weihnachtskonzert
In Zusammenarbeit mit der Stadt Coburg – Kulturbüro
Collegium musicum Coburg
Leitung: Thomas Ehrle
Johann Sebastian Bach
Zwei Choralvorspiele für Streicher
Tomaso Albinoni
Sinfonia a 4 B-Dur für Streicher und Basso continuo
Antonio Vivaldi
Concerto d-Moll für Streicher und Basso continuo
Pietro Nardini
Violinkonzert A-Dur
Joseph Haydn
Thema und Variationen D-Dur für Streicher
Johann Stamitz
1. Mannheimer Sinfonie G-Dur
Karl Stamitz
Sinfonia concertante D-Dur für Violine, Viola und Orchester
Solisten:
Mitsumi Ikeda, Violine
Martin Peetz, Viola
Auf Einladung der Stadt Coburg Eintritt frei!
Coburger Tageblatt vom Dienstag, 19. Dezember 2006
TONSCHÖN DIALOGISIEREND
Das Collegium musicum spielte am Sonntag in St. Moriz Werke von Johann Sebastian Bach bis Joseph Haydn.
VON JOCHEN BERGER
Festliche Barockklänge und heitere (Vor-)Klassik – diese Formel garantierte auch beim diesjährigen Weihnachtskonzert mit dem Collegium musicum regen Besucherandrang in der Morizkirche. Bei der 54. Auflage dieser traditionsreichen Veranstaltung, die wiederum gemeinsam von der „Gesellschaft der Musikfreunde“ und der Stadt Coburg präsentiert wurde, dirigierte Thomas Ehrle vom ersten Geigenpult aus Werke von Bach bis Haydn.
Zwei Choralvorspiele Johann Sebastian Bachs bildeten in einer Fassung für Streichorchester den ruhigen Auftakt – sehr getragen in Tempo und Ausdruck „O Gott, du frommer Gott“ ebenso wie die als Fuge gearbeitete Fassung von „Jesus Christus, unser Heiland“. Schon hier demonstrierte das Collegium beachtlich homogenes Spiel. Warm aufblühend im Klang gelangen dann drei Werke italienischer Komponisten, so zunächst die dreisätzige Sinfonia a 4 in B-Dur von Tomaso Albinoni. Eine abgerundete Wiedergabe erfuhr auch Antonio Vivaldis Concerto d-Moll für Streichorchester – schwungvoll in den Ecksätzen mit ihrer gesanglichen Motivik, während das in der Mitte stehende Largo mit seinem expressiven Gestus eher überleitende Funktion hatte. Technisch souveräne Solistin in Pietro Nardinis A-Dur-Violinkonzert war danach Megumi Ikeda, koordinierte 1. Konzertmeisterin des Coburger Landestheaters.
Die gesangliche Melodik dieses Konzertes entfaltete sie mit geschmeidiger und intensiver Tongebung in den raschen Ecksätzen, sehr expressiv im Adagio-Mittelsatz. Stets umsichtig und zuverlässig am Continuo-Cembalo agierte Gerhard Deutschmann.
Joseph Haydns Thema und Variationen D-Dur für Streichorchester standen am Anfang des 2. Teils und gaben jeder Stimmgruppe Gelegenheit, solistisch hervorzutreten. Von Johann Stamitz folgte anschließend die 1. Mannheimer Sinfonie G-Dur für Streichorchester – ein Werk, das mit entschlossenem Zugriff und differenzierter Dynamik interpretiert wurde.
Als Abschluss erklang die Sinfonia concertante D-Dur von Karl Stamitz. Megumi Ikeda (Violine) und Martin Peetz (Viola) gestalteten hierbei die solistisch hervortretenden Stimmen ebenso klangvoll wie lebendig und tonschön dialogisierend.
Kein Wunder, dass das zahlreiche Publikum sich mit ausdauerndem Beifall eine Zugabe erklatschte – die Wiederholung des Stamitz-Finales.