63. Weihnachtskonzert (2015)

Sonntag, 20. Dezember 2015, 17.00 Uhr
Wegen Umbaus der Morizkirche findet das diesjährige Konzert in St. Marien statt
(Spittelleite 40, 96450 Coburg)

 

Collegium musicum Coburg

Leitung: Thomas Ehrle

 

63. Weihnachtskonzert

In Zusammenarbeit mit der Stadt Coburg – Kulturabteilung

 

Solisten:

Megumi Ikeda, Violine

Angelika Stirner-Ebert, Querflöte

Ulrike Gossel, Violoncello

Gerhard Deutschmann, Cembalo

Johann Sebastian Bach

Drei Choralvorspiele für Streichorchester

 

Pietro Torri

Suite C-Dur (1714) für Streichorchester und Basso continuo

 

Georg Philipp Telemann

Konzert A-Dur (aus der Tafelmusik I) für Soloflöte, Solovioline, Solocello, Streichorchester und B.c.

 

Johann Sebastian Bach

Sinfonia h-Moll BWV 209 für Querflöte, Steichorchester und B.c.

 

Baldassare Galuppi

Concerto a quattro Nr. 3 D-Dur für Streichorchester und B.c.

 

Johann Sebastian Bach

Konzert a.Moll BWV 1041 für Solovioline, Streichorchester und B.c.

 
 
Auf Einladung der Stadt Coburg Eintritt frei

 

 

 

Neue Presse vom 22. Dezember 2015

 

Himmlische Klänge am vierten Advent

 
Ulrike Gossel, Megumi Ikeda und Angelika Stirner-Ebert konzertierten mit dem Collegium musicum in St. Marien.
 

von Dr. Peter Müller

 

Die schöne weite Kirche St. Marien füllte sich bis auf den letzten Platz mit vorweihnachtlich gestimmten Musikfreunden am Sonntagnachmittag. Und auch ohne die Vorfreude auf eine weiße Weihnacht belohnte sie ein außerordentlich himmlisches Konzert des Collegium musicum unter der musikalischen Leitung von Thomas Ehrle, zu dem der fünfte Evangelist, Johann Sebastian Bach, zusammen mit den drei brillanten Solistinnen wesentlich beitrug.
 

Von den vielen Choralvorspielen des Thomaskantors hatte Thomas Ehrle drei ausgesucht und als Suite für Streichorchester und Cembalo arrangiert. In einem stark chromatischen, vierstimmigen Orchestersatz erklang zum Auftakt in geschlossener breiter Klangfülle, mit dem Gewicht von fünf Celli und der ganzen Fülle des Cembalo, „O Gott, du frommer Gott c-Moll BWV 398“. Die „Fuga super zu Jesus Christus, unser Heiland BWV 626“ führte äußerst kunstvoll und spannend durchkomponiert das Choralthema in höchst tiefenbetonter enger Streicherführung vor, über die sich vorsichtig die 1. Violinen legten. Das abschließende „Kyrie zu Gott Vater in Ewigkeit BWV 669“ schloss den Reigen polyfon freudig ab.

 

Eine Suite nach Tänzen der Oper „La Reciproque“ des italienischen Komponisten Pietro Torri führte melodienreich, flott und tänzerisch wiegend mit Gerhard Deutschmann als vielstimmigem Halt und Tonträger am Cembalo hin zum musikalischen Höhepunkt des ersten Konzert-Teils.

 

Immer wieder überrascht das Werk Georg Philipp Telemanns mit hinreißend neuen und frischen musikalischen Einfällen, die sich wie im „Konzert für Querflöte, Violine, Violoncello und Streichorchester A-Dur“ im Gespräch der Solisten untereinander und mit dem Orchester oder Basso continuo noch potenzieren. Während sich Violine und Flöte gegenseitig freudig umspielen, geht das Violoncello von Anfang an eigene virtuose Wege durch alle Tempi hindurch. Ihre Begegnung als Tripel sorgte für besonderen Wohlklang innerhalb der allgemeinen – auch sichtbaren – Fröhlichkeit des Musizierens. Dabei zwitscherten Megumi Ikeda auf der Violine und Angelika Stirner-Ebert an der Querflöte lustige Virtuositäten, zu denen Ulrike Gossel ihre spezielle Rolle als „Libera“ am glänzenden Violoncello hervorragend spielte.

 

Im zweiten Teil erfreute gleich zu Beginn Angelika Stirner-Ebert mit ihrem Solo auf der Flöte in der „Sinfonia h-Moll BWV 209“ von Johann Sebastian Bach. Die Flötenstimme führt den Eingang des Streichorchesters, bei dem Bach seinen Beginn des Doppelkonzertes zitiert, auf ganz pfiffige, melodische Weise fort. Die Flöte trägt das melodische Geschehen, mit einfacher Linienführung und transparent eingefügt in den schönen Streicherklang.

Vorwiegend wiegend ging es im „Concerto a quattro Nr. 3 D-Dur“ von Baldasre Galuppi zu, bei dem das Streichorchester mit tänzerischen Synkopen akzentuierte Liedmelodien intonierte und das Cembalo einmal pausieren konnte.

 

Höhepunkt des zweiten Teils war das abschließende „Violinkonzert Nr. 1 a-Moll bwv 1041“ von Johann Sebastian Bach. Es war eine Freude, gerade dieses Violinkonzert mit dem feinen Bogenstrich und dem schlanken Ton von Megumi Ikeda als Solistin hören zu dürfen. Sie ließ ihre Geige im romantischen Mittelsatz zur ostinaten Basso-continuo-Begleitung des gesamten Orchesters singen und verzauberte mit dem virtuosen Kadenzenstil in den energisch voranjagenden Ecksätzen. Der donnernde Endapplaus galt zu recht ihr.

 

 

Coburger Tageblatt vom 22. Dezember 2015

 

Festlich bis virtuos mit dem Coburger Collegium musicum

 
Was ist das Geheimnis der Weihnachtskonzerte mit dem Collegium musicum der Coburger „Musikfreunde“? Die Kombination aus bekannten Solisten und feslticher Barockmusik garantiert auch in der 63. Auflage regen Nachfrage.
 

von Jochen Berger

 

Festliche Barockmusik und hervorragende Solisten – diese Kombination garantierte auch in diesem Jahr ungetrübten Hörgenuss bei freiem Eintritt. Eine anspruchsvolle, im Zusammenspiel konzentriert bewältigte Aufgabe wartete gleich zum Auftakt mit drei Choralvorspielen von Johann Sebastian Bach in einer Fassung für Streichorchester.


Telemanns „Tafelmusik“

 

Beste Gelegenheit für das Collegium musicum, abgerundeten, warm timbrierten Streicherklang zu demonstrieren. In der folgenden Suite C-Dur nach Tänzen der Oper „La Reciproque“ des wenig bekannten italienischen Barock(Klein)-Meisters Pietro Torri gefiel das Collegium dann mit ausgewogener Klangfülle unter der versierten Leitung von Thomas Ehrle.

 

Gleich drei Solisten hatte das „Collegium musicum“ für sein Weihnachtskonzert aufgeboten. Gemeinsam waren Megumi Ikeda (Violine), Angelika Stirner-Ebert (Querflöte) und Ulrike Gossel (Violoncello) im A-Dur-Konzert aus dem ersten Teil von Georg Philipp Telemanns „Tafelmusik“ zu erleben und demonstrierten bestens harmonierendes Zusammenspiel.

 

Auch im zweiten Teil stand Musik Johann Sebastian Bachs im Zentrum. Seine Sinfonia h-Moll (BWV 209) für Querflöte, Streicher und Basso gelang dem „Collegium“ im sicheren Zusammenspiel, während Angelika Stirner-Ebert den warmen, abgerundeten Querflötenton beisteuerte.

 

Ausflug in die Frühklassik

 

Einen klangvollen Ausflug in die Frühklassik unternahm das „Collegium“ dann mit dem Concerto a quattro D-Dur des Venezianers Baldassare Galuppi. Hier gelang dem Streichorchester eine klar konturierte, lebendige und schwungvolle Interpretation.

 

Abschluss und Höhepunkt zugleich: Bachs Violinkonzert a-Moll. Eindringlich gestaltende Solistin war Megumi Ikeda, koordinierte Erste Konzertmeisterin des Landestheaters.

 

Bach als Zugabe

 

Ihr gesanglicher, sehr tragfähiger Geigenton entfaltete sich besonders im ruhigen Mittelsatz sehr eindringlich. Zudem beflügelt die Solistin das jederzeit konzentriert agierende „Collegium musicum“ zu einer sehr gelungenen Wiedergabe. Verständlich, dass das Publikum am Ende reichlich Applaus spendete und sich eine Zugabe aus Bachs Violinkonzert erklatschte.

Podium Junger Künstler – Adventskonzert (2015)

Sonntag, 6. Dezember 2015, 17 Uhr,  Heiligkreuzkirche
 

Podium Junger Künstler – Adventskonzert

Mit freundlicher Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Coburg

 

Ensemble Nobiles

Paul Heller, Tenor

Christian Pohlers, Tenor

Felix Hübner, Bariton

Lukas Lomtscher, Bass

Lucas Heller, Bass

Das 2006 gegründete Ensemble Nobiles besteht aus fünf ehemaligen Mitgliedern des Thomanerchores Leipzig. Das Repertoire reicht von der spätmittelalterlichen Messe bis zur Moderne und dies im profanen wie auch sakralen Bereich. Das Ensemble arbeitet mit zeitgenössischen Komponisten zusammen, bearbeitet aber auch – wie bei unserem Konzert zu hören – alte Vorlagen selbst. 2014 erhielt das Ensemble Stipendien des Deutschen Musikrates, der Deutschen Stiftung Musikleben und der Marie-Luise Imbusch-Stiftung. Beim 9. Deutschen Chorwettbewerb 2014 in Weimar wurden die Künstler mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Natürlich produzierte das Ensemble Nobiles bereits mehrere CDs und konzertiert bei Festivals in ganz Europa.

 

www.ensemblenobiles.de

 
Hymnen, Motetten und Lieder zur Advents-und Weihnachtszeit aus 7 Jahrhunderten
 
 
 
Podium Junger Künstler

Eintritt 15 €

Eintritt frei für Mitglieder, Schüler und Studenten

 

 

 

Neue Presse vom 8. Dezember 2015

 

Thomaner Klangkunst

 
Das „Ensemble Nobiles“ erfreut in Coburg mit stillen Liedern zur Adventszeit und zu Weihnachten.
 

Von Von Dr. Peter Müller

 

Eine ganz stille Adventsmusik haben die Musikfreunde Coburg in diesem Jahr in der großen Akustik der Heiligkreuzkirche von Coburg präsentiert. Im Spannungsfeld zwischen Fasten und Jubel sangen die fünf ehemaligen Sänger des Thomanerchors aus Leipzig, die seit zehn Jahren das „Ensemble Nobiles“ bilden, Lieder vom ältesten adventlichen Hymnus „Conditor alme siderum“ – in der Fassung von Michael Praetorius – bis zur „Stillen Nacht“, in einem Chorsatz ihres Tenors Paul Heller. Christian Pohlers, Tenor und Altus, Felix Hübner, Bariton, und die beiden Bassisten Lukas Lomtscher und Lucas Heller vervollständigen das Quintett.

 

Die jungen Männer erfüllten alles, was man sich von Thomanern erwartet. Dank ihrer lebenslangen gesanglichen Ausbildung harmonieren die Stimmen in jeder chromatischen Spannung und in allen Schattierungen mehrstimmigen A-cappella-Wohlklangs.

 

Der erste Teil des Konzerts bestand aus spätmittelalterlichen Liedern zur Einkehr – unter anderem Stücke von Guillaume Dufay (In adventu Domini), Costanzo Festa (Qui condolens interitu), Benedikt Ducis (Nun freut euch liebe Christen g’mein) und Tomas Luis de Victoria (Conditor alme siderum). Besonders hervorzuheben sind auch die Chorsätze der Sänger Peter Karl Wolfgang Berg und Christian Pohlers mit den Chorälen „Es kommt ein Schiff geladen“, „Macht hoch die Tür“ und „Ave Maria“.

 

Sehr empfindsam intonierten die fünf Sänger den dynamischen Choral „O Heiland reiß die Himmel auf“ von Hugo Distler (1908 – 1942). Dem englischen Song „Creator of the Stars of Night“ von Charles Griffen kam zwischen den Chorälen eine fokusierende Rolle zu, da der Komponist auf sehr lockere englische Weise Renaissance und Gegenwart musikalisch versöhnte. Mit „Laus, honor, virtus, gloria“ von Michael Praetorius ging es in den zweiten Teil des Konzerts, welcher der weihnachtlichen Freude gewidmet war.

 

Auch hier wechselten sich Komponisten der Alten Musik – wie Johannes Stomius (Puer natus in Bethlehem) oder Hans Leo Hassler (Gratias agimus tibi) – mit zeitgenössischen Komponisten in stimmiger Zusammenkunft ab. Eindrücklich eröffnete ein Chorsatz von Günter Raphael (1903 – 1960) mit dem ältesten Weihnachtslied „Bis willekommen, Herre Christ“ den Reigen mehrstimmiger Melodien.

 

Die Stücke „Maria durch ein Dornwald ging“ und „Stille Nacht“ vollendeten die präzise und harmonische Darbietung der Chorknaben mit emotionaler Dynamik und klangschönem Nachhall.

 

Der zeitgenössische englische Song von Jeremy Rawson zu einer Ballade von Edgar Allen Poe, „A Dream within a Dream“, führte als Zugabe auf eine andere spannende Ebene der fünf Sänger, die nach der großen mittelalterlichen Stille sehr verlockend klang.
 

 

Coburger Tageblatt vom 8. Dezember 2015

 

Ehemalige Thomaner verzaubern das Coburger Publikum

 
In Deutschland gibt es viele gute A-cappella-Formationen. Warum das Vokal-Quintett „Ensemble Nobiles“ dennoch besondere Aufmerksamkeit verdient, erlebte das faszinierte Coburger Publikum bei einem Advents- und Weihnachtskonzert.
 

von Gerhard Deutschmann

 

Zu ungewohnter Zeit an ungewohnten Ort lud die „Gesellschaft der Musikfreunde“ ihre Mitglieder und Gäste am Samstagnachmittag in die Heiligkreuzkirche ein.

Hier erwartete sie aber etwas ungewöhnlich Gutes in Gestalt des Ensemble Nobiles, einer fünfköpfigen Gesangsgruppe, die ihre musikalische Prägung im Leipziger Thomanerchor erhalten hat. In Kürze werden es zehn Jahre, dass sie als festes Ensemble existiert.

Stipendien und Auszeichnungen

Wichtige Stipendien und Auszeichnungen, CD-Veröffentlichungen sowie Auftritte bei Festivals im In- und Ausland sind inzwischen dazu gekommen. Dieses eindrucksvolle Adventskonzert in der Reihe „Podium junger Künstler“ kam mit Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Coburg zustande.

Unter dem Motto „Bis willekommen“ – dem Titel des ältesten deutschen Weihnachtsliedes – erlebten die zahlreichen Zuhörer eine hymnische Einkehr zu Advent und Weihnachten in Form von Motetten und Liedern von der Gregorianik bis zur Gegenwart.

Feierliche Stimmung


Dabei hörte man exquisiten A-cappella-Gesang in Reinkultur von den homogenen, kultivierten Stimmen der fünf Sänger Paul Heller (Tenor), Christian Pohlers (Tenor), Felix Hübner (Bariton), Lukas Lomtscher (Bass) und Lucas Heller (Bass), die mit lupenreiner Intonation, eindringlicher dynamischer Gestaltung, deutlicher Aussprache und stilistischer Einfühlung aufwarteten. Vom zarten Pianissimo bis zum kräftigen Forte reichte die organisch angewandte Lautstärkenskala.

Die Vortragsfolge war in einen Advents- und einen Weihnachtsteil gegliedert. Feierliche Stimmung erzeugten die Sänger gleich zu Beginn, als sie mit einer gregorianischen Melodie zum Altarraum zogen, die dem folgenden „Conditor alme siderum“ von Michael Praetorius zugrunde lag.

In die herbe frühe Mehrstimmigkeit führte die Motette „In adventu Domini“ von Guillaume Dufay. Immer wieder wurden auch zeitgenössische Liedbearbeitungen und Vertonungen gegenüber gestellt. So beeindruckten die fantasievollen Choralvariationen mit wechselndem Cantus firmus über „Es kommt ein Schiff“ des ehemaligen Thomaners Peter Karl W. Berg und das polyphone „Ave Maria“ des Ensemblemitglieds Christian Pohlers.

„Macht hoch die Tür“


Neben den Renaissancemeistern Costanzo Festa, Luis de Vittoria und Benedikt Ducis standen wiederum neuere Tonschöpfer wie Hugo Distler und Johannes Petzold sowie abermals Karl W. Berg mit überraschenden harmonischen Wendungen in „Macht hoch die Tür“.

Der Weihnachtsteil begann nach kurzer Pause mit dem schlichten homophonen Satz von Günther Raphael über das erwähnte „Bis willekommen, Herre Christ“ und brachte nach klangvollen Motetten von Johannes Stomius, Hans Leo Hassler und Luis de Vittoria auch stimmungsvolle Neuschöpfungen von Paul Heller und Fredo Jung.
Am Ende der reichhaltigen Vortragsfolge in der Heilig-Kreuz-Kirche gab es ebensolchen Beifall für das „noble“ Ensemble und noch eine Zugabe von Jeremy Rawson mit seinem interessant vertonten Gedicht „A dream within a dream“ von Edgar Allan Poe.