Benefizkonzert für die Musikschule Coburg e.V. (2015)

Sonntag, 22. März 2015, 17 Uhr
Rückert‘scher Salon im Haus CONTAKT, Untere Realschulstr. 3

Benefizkonzert für die Musikschule Coburg e.V.

FRANK DUPREE, Klavier

Manchmal ergeben sich im Konzertbetrieb ganz unverhofft ungeahnt günstige Konstellationen: der 23-jährige Pianist Frank Dupree, derzeit noch Student der Musikhochschule Karlsruhe, erhält auf seiner Reise nach 2 Konzerten die Möglichkeit, in Coburg zu konzertieren. Coburg liegt günstig auf der Reiseroute. Seit dem Sommersemester 2013 ist er Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes und so wird es auch möglich, dieses Konzert zu finanzieren. Denn normaler Weise wird er bereits durch eine renommierte Londoner Agentur zu den dementsprechenden Honorarbedingungen gemanagt. Aus seinen zahlreichen Wettbewerbserfolgen sticht vor allem der 1. Preis beim „Internationalen Hans-von- Bülow-Wettbewerb“ in Meiningen in der Kategorie „Dirigieren vom Klavier aus“ hervor, wo er Beethovens 3. Klavierkonzert spielte und dirigierte. Für das Nachmittagskonzert, dessen Erlös der Musikschule Coburg e.V. zu Gute kommt, scheint er angesichts seiner Jugend besonders gut geeignet – als Vorbild und Ansporn für Jugendliche, die ein Instrument spielen oder erlernen

www.frankdupree.de


Eintritt auf Einladung von Dr. Margarete Rückert und Dr. Joachim Rückert frei

 
 
 

Coburger Tageblatt vom 24. März 2015

FRANK DUPREES BRILLANTS COBURG-DEBÜT
Der junge Pianist Frank Dupree gibt seine künstlerische Visitenkarte bei der Coburger „Gesellschaft der Musikfreunde“ ab. Im Gepäck: ein anspruchsvolles Programm vom Beethoven bis Gershwin.


VON JOCHEN BERGER

Was hätte Franz Schubert zu diesem jungen Pianisten gesagt? Schubert selbst verzweifelte einst als Interpret an seiner eigenen „Wandererfantasie“, in die er allzu reichlich pianistische Herausforderungen gepackt hatte. Ein zorniges „Der Teufel soll sie spielen“ soll sein Kommentar über seine unzureichenden pianistischen Bemühungen gewesen sein.

Der Pianist Frank Dupree aber setzt sich scheinbar ganz entspannt an den betagten Bechstein-Flügel im Coburger Haus Contakt und spielt diese vermaledeite „Wandererfantasie“ mit scheinbar müheloser Virtuosität. Aber nicht nur das. Bei seinem Coburg-Debüt auf Einladung der „Gesellschaft der Musikfreunde“ beweist Dupree, dass er auch ein feines Gespür für Schuberts Lyrik besitzt. Spannungsvoll leuchtet er die vierteilig angelegte Fantasie aus, verbindet scharf akzentuierte Oktav-Passagen mit farbenreich ausgeleuchteter Harmonik.

Darf man Frank Dupree angesichts seines Alters von gerade mal 23 Jahren noch ein Talent nennen? In Coburg jedenfalls präsentiert sich Dupree als bereits sehr profilierte Künstlerpersönlichkeit. Sein Gastspiel im Haus Contakt ist ein Benefizkonzert zugunsten der Coburger Musikschule. Dupree nutzt den Auftritt, seine pianistische Visitenkarte auf sehr nachdrückliche Weise abzugeben. Beeindruckend schon allein seine stilistische Vielseitigkeit zwischen Klassik und 20. Jahrhundert.

Klaren gestalterischen Zugriff beweist er gleich zum Auftakt bei Ludwig van Beethovens 1. Klaviersonate f-Moll, die übrigens in der mehr als hundertjährigen Geschichte der Coburger „Musikfreunde“ noch nie auf dem Programm stand. Dupree spielt sie mit energischen Akzenten in den raschen Ecksätzen, entfaltet aber auch ihre gesanglichen Qualitäten sehr überzeugend.

Nach der Pause dann ein Ausflug in das Reich des raffinierten Klangzauberers Maurice Ravel. An drei ausgewählten Sätzen aus dem Zyklus „Miroirs“ beweist Dupree seine Fähigkeit, feinste farbliche Abstufungen hörbar werden zu lassen.

George Gershwins „Amerikaner in Paris“ gibt Dupree dann sogar noch die Gelegenheit, sich als begabter Arrangeur vorzustellen. Mit seiner brillanten Klaviertranskription der 1928 entstandenen orchestralen Tondichtung führt Dupree vor Ohren, dass es durchaus gelingen kann, die rund 80 Musiker eines ordentlich großen Sinfonieorchesters durch die zehn Finger eines Pianisten zu ersetzen. Frenetischer Beifall und zwei Zugaben.

Ein europäisches Programm (2015)

Montag, 16. März 2015, 20 Uhr
Kongresshaus Rosengarten

Ein europäisches Programm

DANJULO ISHIZAKA, Violoncello
SHAI WOSNER, Klavier

Ludwig van Beethoven

Sonate für Klavier und Violoncello F-Dur op.5,1

 

Robert Schumann

Fünf Stücke im Volkston op. 102

 

Zoltán Kodály

Sonata op. 4 für Violoncello und Klavier

 

Edvard Grieg

Sonate für Violoncello und Klavier a-Moll op. 36

 
 
 

Weit umfassend, nämlich europäisch im besten Sinne, ist das musikalische Angebot, das uns Danjulo Ishizaka und Shai Wosner heute machen. Es führt vom damals gerade in Wien neu ansässigen Rheinländer Beethoven über den in Düsseldorf tätigen Sachsen Schumann und den Sammlerungarischer Folkloremusik, Zoltán Kodály bis zu einem Nordlicht, den Norweger Edvard Grieg. Danjulo Ishizakaspielte bereits im September 2006, damals mit José Gallardoam Klavier bei den Musikfreunden. Die Rezension schrieb dazu: Die Musikfreunde…“erlebten einen Celloabend, den sie nicht so schnell vergessen werden… Interpretation schienhier nicht das rechte Wort für die auswendige Wiedergabe durch den Cellisten, sondern Hingabe beschreibt sein Spiel exakter.“ (Martin Potyra, NP vom 25.09.2006)Mit Shai Wosner als Duopartner steht dem Cellisten ein weltweit agierender Pianist zur Seite. Mehr über beide unter:

www.danjulo-ishizaka.com | www.shaiwosner.com

 
 
 

Coburger Tageblatt vom 18. März 2015

MEISTERDUO BEGEISTERT IN COBURG
 Wie der Cellist Danjulo Ishizaka und der Pianist Shai Wosner auf Einladung der „Gesellschaft der Musikfreunde“ das Coburger Publikum im Kongresshaus Rosengarten mit Werken von Beethoven bis Kodály begeistern. 


VON JOCHEN BERGER

„Meisterduo“ steht lapidar auf dem Titel des Programms. Das klingt selbstbewusst und lässt Interpreten im eher gesetzten Musikeralter erwarten. Der Cellist Danjulo Ishizaka und der Pianist Shai Wosner dürfen aber noch ohne jede Mühe als junge Künstler firmieren. Meisterlich allerdings ist ihr Auftritt im Coburger Kongresshaus bei der „Gesellschaft der Musikfreunde“ tatsächlich. Besser noch: mustergültig.

Denn vom ersten Ton an machen Ishizaka und Wosner scheinbar alles richtig. Mustergültig präzis ist ihr Zusammenspiel, mustergültig ausgewogen in jeder Passage ist das Klangbild, mustergültig lebendig ist ihr musikalisches Zusammenspiel. Und mustergültig stilsicher agieren beide Künstler während des gesamten Abends. Mustergültig ausgewogen schon das klug zusammengestellte Programm zwischen früher Klassik und frühem 20. Jahrhundert, zwischen Ludwig van Beethoven und Zoltán Kodály.

Weich strömende Melodien

Vor knapp zehn Jahren, im Herbst 2006, war Danjulo Ishizaka erstmals bei den Coburger „Musikfreunden“ an gleicher Stelle zu Gast – damals noch unter dem Etikett „Podium junger Künstler“. Schon damals versprach sein Auftritt (gemeinsam mit dem Pianisten José Gallardo) eine aufstrebende Karriere auf internationalem Parkett. Längst zählt Ishizaka tatsächlich zu den etablierten Namen der weltweiten Cellisten-Gilde.

Weich und warm lässt er die Melodien strömen. Der Ton ist immer mühelos tragfähig, ohne je forciert zu wirken. Denn Ishizaka braucht keine billigen „Drücker“, um Effekt zu schinden. Sein Musizieren ist nie auf Äußerlichkeiten aus, stellt ebenso wie Shai Wosner am Steinway-Flügel die jederzeit souveräne Technik und beinahe beiläufig wirkende Virtuosität stets in den Dienst des Werkes.

Das gilt gleich zum Auftakt für Beethovens erste Cellosonate F-Dur. Das Werk ist gattungsgeschichtlich fraglos wichtig, weil es das Verhältnis zwischen Klavier und Cello neu definiert und beide Instrumente fast gleichwertig behandelt. Musikalisch freilich ist diese Sonate aus Beethovens Opus 5 nicht in jedem Takt überbordend inspiriert. Ishizaka und Wosman verzichten darauf, diese Sonate äußerlich aufzupolieren, setzen in ihrer Interpretation vielmehr auf klassische Ausgewogenheit, achten stets auf die Balance zwischen Form und Ausdruck.

Voller Poesie

Sehr einfühlsam gelingen dem Duo die „Fünf Stücke im Volkston“ von Robert Schumann – voller Poesie mit fein abgestuften Klangfarben. Bei seinem Coburg-Debüt im Herbst 2006 hatte Ishizaka mit seiner Deutung der Solo-Sonate op. 8 von Zoltán Kodály beeindruckt. Nun zieht er das Publikum gemeinsam mit Shai Wosner mit Kodálys Sonate für Cello und Klavier in Bann. Dem Duo gelingt eine überaus spannungsvolle, ausdrucksintensive Deutung der zweisätzigen, 1909 entstandenen Sonate.

Grieg-Intermezzo als Zugabe

Komponisten sind nicht immer die besten Anwälte ihrer eigenen Werke. „Ich schätze sie nicht so sehr, weil sie keinen Fortschritt in meiner Entwicklung darstellt“, schrieb Edvard Grieg einst reichlich selbstkritisch über seine Cello-Sonate a-Moll.

Dabei bietet das Werk den Interpreten dankbare Aufgaben. Emphatische Steigerungskurven und weit ausschwingende melodische Bögen – Danjulo Ishizaka und Shai Wosner gelingt eine ebenso klangschöne wie ausdrucksvolle Deutung des knapp halbstündigen Werkes.

Am Ende gibt es verdientermaßen ausdauernden Beifall der Zuhörer im Kongresshaus und zum Dank noch eine zart verklingende Zugabe: ein Intermezzo aus der Feder von Edvard Grieg.

 
 
 

Neue Presse  vom 18. März

ZWEI MEISTER VON BEZAUBERNDER INNIGKEIT
Mit dem Cellisten Danjulo Ishizaka und dem Pianisten Shai Wosner bezaubert ein Ausnahme-Duo mit intensiver Klangschönheit das Publikum der Musikfreunde Coburg e.V. im Kongresshaus Rosengarten.  


VON BERND SCHELLHORN

So empfindsam haben wohl die meisten eine der frühen Kompositionen des „Revoluzzers“ Beethoven noch nie vernommen. Die Sonate für Klavier und Violoncello F-Dur, opus 5/1, ist entstanden im Sturm und Drang des Komponisten, als er Mitte 20 war. Sie ist äußerst Klavier- lastig und besteht – nach der intimen Einleitung des Cello – aus einem Feuerwerk an Läufen im Klavier. Das Cello ist berechtigter, aber nicht vollständig gleichberechtigter Partner, auch wenn es sich, besonders im Rondo, sehr behände in Thema und Motive stürzt. Aber anstatt mit einem rauschenden Aufbruch bezirzt das Duo Ishizaka/Wosner den Zuhörer mit einer klaren, geradezu leichtsinnigen Schönheit in der Sonate.

Jeder Ton wird zelebriert, in den Konsens gestellt, überdacht und in allen Nuancen dargeboten; auf den Punkt gebracht ist vielleicht die beste Beschreibung. Welche Kraft dieses scheinbar mühelose, technisch brillante Spiel kostet, erkennt der Zuschauer an den gerissenen Rosshaaren, die der Cellist nach jedem Satz vom Bogen entfernt. Im Verlauf des Konzerts werden es immer mehr.

Denn Schumann gibt ja in den Bezeichnungen seiner „5 Stücke im Volkston“ für Violoncello und Klavier vor, dass „mit viel Ton zu spielen“ ist. In allen Sätzen finden hier die Duopartner Klang-Raum füreinander, Schumann hat die Register genial gespreizt und stellt die Lagen wunderbar frei. Trotz aller Dramatik und bei allem Humor, die in den Sätzen offenliegen, überzeugt die Interpretation durch noble Eleganz in bezaubernder Sinnlichkeit. Die intensiven Doppelgriffe mit zartem Vibrato und die lächelnden Flageoletts am Cello hüllen sich in den leichten Mantel des Flügels, der sich der Figur der Motive anschmiegt. Das Werk behält so eine klassische Zeitlosigkeit.

Mystisch bewegt sich das Cello aus dem Glanz in die Struktur bei Zoltan Kodalys Sonate opus. 4 für Violoncello und Klavier. Aus dem Flügel sprudeln atmosphärische Arpeggien und bilden einen schwerelosen Konterpart zu den langen, schwer atmenden Kantilenen, die das Cello dunkel und träge dann singt. Während sich der grandiose Pianist Shai Wosner mit geradem Rücken Schweben und treibende Klangwolken erschafft, beugt sich Danjulo Ishizaka um so tiefer über sein Cello. Seine linke Hand klopft die Finger auf die Saiten, der Unterarm vibriert bis in die Fingerspitzen, die rechte Hand erzeugt über die Bogenführung unendliche Nuancen: glasige Durchsichtigkeit, kurze Seufzer, markige Phrasen und intensive, betörende Kantilenen.

Auch bei Edvard Griegs Sonate a- Moll gestaltet das Meisterduo die Durchführung hochdramatisch. Der zweite Satz steigt am Flügel wie aus dem Nichts in die Wolken bis das Cello seine Terzen dazulegt. Es klingt so einfach und so klar und so schön, und plötzlich federt es in einen Walzer und tanzt. Wie selbstverständlich hört man in der klugen Interpretation von Danjulo Ishizaka und Shai Wosner heraus, was der Komposition innewohnt: den Impressionismus, die neue Kombinatorik, die pochende Metrik der Moderne. Fast ehrfürchtig spendet das Publikum diesen Ausnahme-Künstlern Applaus und erhält als Zugabe ein überirdisch reifes Intermezzo von Grieg.

Sinfoniekonzert im Kongresshaus: Schumann-Szenen (2015)

Montag, 2. März 2015, 20 Uhr

Kongresshaus Rosengarten
in Zusammenarbeit mit dem Landestheater Coburg

Sinfoniekonzert im Kongresshaus: Schumann-Szenen

TOMOKO TAKAHASHI, Klavier
Philharmonisches Orchester des Landestheaters Coburg
Leitung: ROLAND KLUTTIG

Robert Schumann

Kinderszenen op. 15 (Orchesterbearbeitung von Marcus Maria Reißenberger)

 

       

Klavierkonzert a- Moll op. 54

 
 

Sinfonie Nr. 2 C-Dur op.61

 
 
 

Tomoko Takahashi eröffnete im September 2013 im Riesensaal von Schloss Ehrenburg zusammen mit Michael Hußla unsere 101. Konzertsaison. Der überwältigende Erfolg dieses Konzertes, bei dem das Duo mit standing ovations gefeiert wurden, führte sehr bald zu einer neuerlichen Einladung der Künstlerin, diesmal als Solistin in Schumanns Klavierkonzert. Mit dem Konzert wird die Kooperation der Musikfreunde mit dem Landestheater fortgesetzt, die ausgehend vom Jubiläumskonzert im Januar 2013 mit Alexander Lonquich (Mozart) über Gerold Huber (Beethoven) jetzt die 2. Fortsetzung erlebt. Von der überragenden Qualität unseres Philharmonischen Orchesters mit seinem inspirierenden Leiter Roland Kluttig muss man in Coburg wahrscheinlich keinen mehr überzeugen.

 
 
 

Coburger Tageblatt vom 4. März 2015

PIANISTIN AUS BERLIN BEGEISTERT IN COBURG
Mit einem Sinfoniekonzert unter dem Motto „Schumann-Szenen“ bescheren das Landestheater und die „Gesellschaft der Musikfreunde“ dem Coburger Publikum einen romantischen Abend und eine Erstaufführung unter besonderen Vorzeichen.


VON GERHARD DEUTSCHMANN

Schumann-Enthusiasten brauchen keine Jubiläumsjahre, um dem aus Zwickau stammenden Komponisten zu huldigen. „Schumann-Szenen“ hat Roland Kluttig das Programm des 5. Sinfoniekonzertes überschrieben. Der Abend – eine Gemeinschaftsveranstaltung des Landestheaters und der „Gesellschaft der Musikfreunde“ – demonstriert ganz beiläufig, dass sich auch mit scheinbar bestens bekannten Werken Entdeckungen machen lassen.






„Leichte Stücke für Klavier“
Schumanns „Kinderszenen“ zum Beispiel. „Leichte Stücke für Klavier“ hat der Komponist sein Opus 15 im Untertitel genannt. Der aus Coburg stammende, in Würzburg lebende Komponist Marcus Maria Reißenberger hat aus diesen „leichten“ Klavierstücken Charakterstücke für Orchester gemacht, die reizvolle, da und dort durchaus heikle Aufgaben parat halten. Ursprünglich hatte Reißenberger den Klavierzyklus im Auftrag des Nürnberger Ensembles Kontraste für ein Kammerorchester bearbeitet, das sich an der Besetzung der Kammersymphonie op. 9 von Arnold Schönberg orientiert.

Marcus Reißenberger Schumann-Paraphrasen
Das Coburger Publikum erlebt diese Schumann-Adaptionen in voller Orchesterbesetzung. Ganz bewusst hat Reißenberger seine Schumann-Huldigung mit dem Untertitel „Paraphrasen“ versehen. „Sie glauben oft, das zu hören, was Sie kennen, und dann wird es doch ein klein wenig anders“ – so beschreibt Coburgs Generalmusikdirektor Roland Kluttig diese Fassung der „Kinderszenen.“

Vielfalt an Klangfarben
Ganz bewusst hat Marcus Reißenberger darauf verzichtet, Schumanns Orchesterklang imitieren zu wollen. Vielmehr fächert er das Klangbild der „Kinderszenen“ nuancenreich auf, verbindet Vielfalt der Klangfarben mit klar konturierter Stimmführung.

Der Dichter spricht
Konzentriert folgt das Philharmonische Orchester Roland Kluttigs gestalterischen Impulsen. Schumanns Finale der Kinderszenen „Der Dichter spricht“ hat Reißenberger mit Versen von Eichendorff liedhaft ergänzt: „Schläft ein Lied in allen Dingen / Die da träumen fort und fort, / Und die Welt hebt an zu singen, / Triffst du nur das Zauberwort“ – mit warmem Mezzosopran gesungen von Kora Pavelic. Den ausdauernden Applaus für die Coburger Erstaufführung dieser „Kinderszenen“ verpasst Reißenberger an diesem Abend wegen einer Grippe, wie Roland Kluttig eingangs erläutert.

Lyrische Intensität
In seinem Klavierkonzert a-Moll verbindet Robert Schumann kraftvolle Virtuosität mit lyrischer Intensität. Die in Berlin lebende japanische Pianistin Tomoko Takahashi beweist, dass sie beiden Aspekten gleichermaßen gerecht werden kann. Schumanns Virtuosität wird bei ihr nie zum bloßen Tastendonner, steht vielmehr stets im Dienst des Ausdrucks. Auch dafür gibt es am Ende ausgiebig Applaus.

Ausdrucksvolles Adagio
Nach der Pause dann die 2. Sinfonie C-Dur – von Kluttig als die „gelungenste seiner vier Sinfonien“ bezeichnet. Hier beweist Coburgs Generalmusikdirektor sein Gespür für Schumanns Idiom besonders nachdrücklich. Mit Eichendorff zu reden: „Und die Welt hebt an zu singen“, besonders im wunderbar aufblühenden Adagio espressivo.Von der Tempowahl bis zur Balance der Instrumentalstimmen – unter Kluttigs Leitung klingt Schumanns C-Dur-Sinfonie mühelos in Balance gehalten zwischen Form und Ausdruck. Begeisterter Beifall im bestens besuchten Kongresshaus..