Montag, 17. März 2014, 20 Uhr
Kongresshaus Rosengarten
Mozart Plus… Weinberg |
QUATUOR DANEL |
Marc Danel, Violine |

Wolfgang Amadeus Mozart | Quartett A-Dur KV 464 |
Mieczyslaw Weinberg | Quartett Nr. 5 B-Dur op.27 |
Wolfgang Amadeus Mozart | Quartett Es-Dur KV 428 |
Das in Brüssel ansässige Quatuor Danel besteht seit mehr als 20 Jahren. Unlängst fand ein Besetzungswechsel statt, indem der angestammte Cellist durch den Cellisten des renommierten Quatuor Ysaye (das sich aufgelöst hat) ersetzt wird. Das Ensemble spielte bei den Musikfreunden im Oktober 2006 mit sehr großem Erfolg ein rein französisches Programm. Martin Potyra schrieb in seiner Rezension (NP vom 18.10.2006) : „Welch ausgeglichene, einheitliche Tongebung der vier Streicher, welche Intensität gemeinsam erfühlter Steigerung und nicht zuletzt ein Pianissimo possibile, wie man es zarter kaum hören kann…“ Neben der Fortführung unseres Projektes „Mozart plus…“ – diesmal gleich mit 2 Quartetten – erklingt ein Werk des polnischen, in Moskau tätigen Komponisten Mieczyslaw Weinberg. Dessen Musik – er war mit dem etwas älteren Dmitri Schostakowitsch eng befreundet – erlebt bei uns derzeit eine Entdeckung auf breiter Ebene. Das Ensemble hat alle 17 Streichquartette Weinbergs auf CD eingespielt. | |
Coburger Tageblatt vom 19. März 2014 Ein Wiederhören mit dem Quatuor Danel aus Brüssel gab es bei der „Gesellschaft der Musikfreunde“ im Kongresshaus. Das Ensemble mit Marc Danel, Gilles Millet (Violinen), Vlad Bogdanas (Viola) und Yovan Markovitch (Violoncello) gefiel von Anfang an durch Homogenität in Klang und Zusammenspiel wie durch die überlegene Technik und Gestaltung. Mozarts Vorbild Haydn Mit zwei Mozart-Quartetten wurde das ehrgeizige Vorhaben, alle Quartette des Meisters zur Aufführung zu bringen, ein ganzes Stück weiter nach vorne gebracht. Es begann mit dem Streichquartett A-Dur KV 464, welches ebenso wie das nach der Pause erklungene Quartett Es-Dur KV 428 zu den sechs seinem verehrten Vorbild Joseph Haydn gewidmeten Werken dieser Gattung gehört. Zupackend, aber dynamisch sorgfältig differenziert, bei stets nahtlosem Zusammenspiel erklang der Kopfsatz des A-Dur-Quartetts, straff das von dynamischen Gegensätzen geprägte Menuetto. Expressive Melodiegestaltung durch den Primarius wies das ausgedehnte Andante auf, bevor der stark polyphon angelegte, aber musizierfreudig mit energischem Zugriff angegangene Finalsatz den krönenden Abschluss bildete. Eine interessante Begegnung bot sich mit dem 5. Streichquartett B-Dur op. 27 von Mieczyslaw Weinberg, der aus einer jüdisch-polnischen Musikerfamilie stammt, aber mit dem Einmarsch deutscher Truppen aus Warschau nach Russland fliehen musste. Sein großer Förderer wurde Dmitri Schostakowitsch, der sein Schaffen hörbar beeinflusst hat. Das Quatuor Danel hat sämtliche Quartette beider Komponisten auf CD eingespielt und darf sich deshalb als berufener Interpret dieser Musik betrachten. Lyrisch bis wild Das fünfte von insgesamt 17 Streichquartetten Weinbergs, 1945 erstmals aufgeführt, gilt als eines seiner Meisterwerke. Es besteht aus fünf Sätzen, die sehr vielschichtig in jäh wechselnden Stimmungen, mal tonal, dann wieder stark dissonant, mal lyrisch, dann wieder recht wild (wie das orgiastische Scherzo) angelegt sind. Es war ein Erlebnis, wie die Künstler das diffizile Werk spannungsvoll wie aus einem Guss zum Erklingen brachten und damit eine starke Lanze für den hierzulande fast unbekannten Komponisten brachen. Nach der Pause erklang das 3. der Haydn gewidmeten Quartette Mozarts in Es-Dur KV 428, musizierfreudig, formal klar gegliedert und mit witzigem, virtuosem Finale. Das Quatuor Danel glänzte abermals mit temperamentvoller, geschmeidiger Wiedergabe und erhielt anhaltenden Beifall. Zwei Zugaben Sinnvoll waren die Zugaben ausgesucht – mit einem Scherzo von Haydn, das hörbar Mozarts Menuett aus KV 428 beeinflusste, welches deswegen abschließend noch einmal zum Vergleich dargeboten wurde. | |
Neue Presse vom 19. März 2014 |