Montag, 19. November 2012
Kongresshaus Rosengarten
Podium junger Künstler: Beethoven Projekt – marcia funebre |
Ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Kulturbüro der Stadt Coburg |
Mona Asuka Ott, Klavier |

Ludwig van Beethoven | Sonate As-Dur op.26 |
Frédéric Chopin | Sonate b- Moll op.35 |
Franz Schubert | 4 Impromptus op.90 |
Franz Liszt | Mephisto Walzer Nr.1 |
Durch die CD eines Konzertmitschnitts vom Juli 2008 beim Klavier-Festival-Ruhr machte die damals 17-jährige Mona Asuka Ott ein breiteres Publikum auf sich aufmerksam. Inzwischen absolviert die junge deutsch-japanische Künstlerin bereits eine intensive Konzerttätigkeit im In- und Ausland, sei es solistisch wie bei uns, sei es mit Klavierkonzerten oder als Kammermusikerin. Ihre Studien begann sie im Alter von 9 Jahren bei Prof. Karl-Heinz Kämmerling. Inzwischen ist sie Schülerin von Prof. Bernd Glemser, der ja beim „Piano spezial in der HUK“ im April 2008 ebenfalls Beethovens Sonate mit dem Trauermarsch spielte. Vorher war das Werk bei den Musikfreunden nur 1x zu hören: Wilhelm Kempff weihte damals mit einem reinen Beethoven Abend am 10. Oktober 1955 im Hofbräusaal den neuen Steinway C ein (den Vorgänger des jetzigen Instrumentes). Die heutige Vortragsfolge der Pianistin stellt Beethovens dramatische Sonate in Bezug zu Chopins aufgewühlter b-Moll Sonate – ebenfalls mit einem Trauermarsch. Euphorische Rezensionen über ihre Konzerte sind nachzulesen unter: www.mona-asuka-ott.de | |
Neue Presse vom 20. November 2012 Spannende Steigerung Ganz auf sich und ihre Kunst konzentriert, in sich ruhend und nicht auf äußere Wirkung bedacht, spielte Mona Asuka Ott für sich selbst. Und dieses intime künstlerische Empfinden sprang unmittelbar auf die Hörer über. So führte die 21-Jährige wie zum Ein- und Warmspielen – gegen die Aufregung und die kalten Hände – mit selbstverständlicher Leichtigkeit und durchsichtigem Anschlag in die Variationen des ersten Satzes der „Sonate As-Dur op. 26“ von Ludwig van Beethoven ein, setzte wohldosiert ihre Energie und ihr Zartgefühl ein, sowohl im Hinblick auf die spannende Steigerung dieser die Musikwelt auf die Romantik hin revolutionierenden Beethoven-Sonate, die nach einem flüchtigen Scherzo im zweiten Satz im ungewöhnlichen „Trauermarsch“ des zentralen dritten Satzes ihren Höhepunkt findet, um letztlich in überschäumender, übermütiger Spiellust und perlender Freude in einem Kehraus zu enden, – wie auch im Vorausblick auf die Dramaturgie des gesamten Konzertes. Die „Sonate h-Moll op. 35“ von Frédéric Chopin gleicht im Aufbau der Beethovens und hat ebenfalls ihr Zentrum in einem – aller Welt aus vielen Filmszenen bekannten –„Marche funèbre“, dem ein Liebestraum innewohnt, und dem ein gewaltiges Streben nach Ausdrucksdichte im „Grave“ und wilde Getriebenheit zwischen Arabesken umrankter Liedmelodie und Walzerdrehen im „Scherzo“ vorausgeht. Im Finalen aufgewühlten „Presto“ scheint der Held der musikalischen Novelle den Boden unter den Füßen zu verlieren und auf seiner Suche nach tonalem Halt zu straucheln. Das Ende ist kurz und gut, nach dem Motto: Das war’s. Himmlisch und teuflisch Ihr bedachtsames, höchst reifes und in sich ruhendes Gemüt zeigte Mona Asuka Ott im „ewigen Lied“ der Schubertschen „Improptus op. 90“, das sie mit glasklarem, perlenden Tastenflug, als wenn Elfen über die Tastatur huschen würden (Allegro molto moderato – Allegro), und wohltuend herzerwärmender, tröstlicher Zärtlichkeit (Andante) und aufloderndem Feuer bis zu den unermüdlichen Fontänen des Wasserspiels im „Presto“ hin sang. Trunken vor Energie und irrlichternd vor teuflischer Ausgelassenheit, dennoch traumhaft gelassen und spannungsgeladen konzentriert, riss die Pianistin zum Abschluss des dramatischen Abends die von ihrer Spielkultur faszinierten Zuhörer mit dem „Mephisto Walzer Nr. 1“, dem „Tanz in der Dorfschänke“ von Franz Liszt, völlig in ihren Bann. Sie hatte das teuflische Geschehen voll im Griff und spielte mit der Hetz und dem auflodernden Feuer biszum schlagartigen Verschwinden. | |
Coburger Tageblatt vom vom 20. November 2012 |