Montag, 23. April 2012, 20:00 Uhr
Foyer der HUK-Coburg, Willi-Hussong-Str.2, Bertelsdorfer Höhe
Klaus Sticken, Klavier

Ludwig van Beethoven | Sonata quasi una fantasia Es-Dur op. 27,1 |
Robert Schumann | Fantasie C-Dur op. 17 |
Frank Martin | Fantaisie sur des rythmes flamenco (1973) |
Franz Liszt | Fantasia quasi Sonata après une lecture du Dante |
Klaus Sticken eröffnete im September 2008 die Saison der Musikfreunde im Kongresshaus Rosengarten. Dem außergewöhnlichen Abend bescheinigte das Coburger Tageblatt damals „stille Virtuosität, pure Poesie“ und die Neue Presse sprach von „schöpferischem Überschwang und sinnender Reflexion. Das Publikum zeigte sich zu Recht beeindruckt von Stickens eindringlichem Coburg-Debut.“ Deshalb führt dieser Pianist auch unser Beethoven-Projekt fort und setzt – wie schon Alexander Krichel – Beethoven in Bezug zu Liszt. Zusätzlich präsentiert er das aber gleichzeitig im Gesamtrahmen eines Fantasie-Programms, in dem auch der Beethoven-Verehrer Robert Schumann zu Wort kommt. Freier Eintritt für Mitglieder, Schüler und Studenten. Gäste € 25. | |
Coburger Tageblatt vom 25. April 2012 Durch die hochgezogenen Plafonds wirkte das HUK-Foyer diesmal allerdings eher wie eine Fabrikhalle, wodurch sich anfangs keine rechte Atmosphäre einstellen wollte. Mit seiner 13. Klaviersonate Es-Dur op. 27 Nr. 1 begann Beethoven erstmals, das starre Sonatenschema aufzubrechen und freiere Formen einzubeziehen. Deshalb nannte er diese und die folgende „Mondschein“-Sonate „quasi una fantasia“. Klaus Sticken setzte mit dieser Sonate das von Alexander Krichel mit der „Appassionata“ begonnene Beethoven-Projekt fort, bei dem alle Sonaten in den nächsten Jahren sukzessive erklingen sollen. Anschlagskünstler Der geschmeidig gestaltete Kopfsatz, das treffsicher bewältigte sprunghafte Scherzo, das andächtig-verhalten gestaltete Adagio und der virtuos wiedergegebene Schlusssatz waren eine vortreffliche Visitenkarte des Pianisten. Nach der Pause gab es einen Kontrast in Gestalt der „Fantasie sur des rythmes flamenco“ von Frank Martin, die dieser ein Jahr vor seinem Tod 1973 komponierte und dem Pianisten Paul Badura-Skoda widmete. Starke harmonische Reibungen und horrende pianistische Klippen meisterte Klaus Sticken souverän. Für das Publikum blieb die Satzgliederung wegen oft fehlender Pausen unklar, so dass der verdiente Beifall für den Pianisten erst relativ spät einsetzte. Ein besonderer Prüfstein für jeden Tastenkünstler ist die berühmte „Dante“-Sonate (als „Fantasia quasi Sonata“ bezeichnet) von Franz Liszt mit ihren gewaltigen Schilderungen des Infernos und den verklärten Klängen der Erlösung. Klaus Sticken zeigte hier hohe pianistische Qualitäten, Treffsicherheit und feinsinnige nuancierte Gestaltung wie aus einem Guss. Immerhin gehört das Werk zum Schwierigsten, was die Klavierliteratur zu bieten hat. Anhaltender Beifall für den fähigen Pianisten, der sich mit einem weiteren virtuosen Werk von Liszt („Villa d’ Este“) dafür bedankte. | |



