ANGEL WINGS… auf Engelsschwingen getragen… (2012)

Sonntag, 19. Februar 2012, 17:00 Uhr

Kongresshaus Rosengarten

Sven-Mario Alisch: Trompete, Flügelhorn
Torsten Beckhaus: Trompete, Flügelhorn
Torsten Mans: Trompete, Flügelhorn
Roland Schütz: Trompete, Flügelhorn
Klaus Rohleder: Horn
Martin Glas: Horn
Kai-Uwe Hinze: Posaune
Felix Leyde: Tenorposaune, Euphonium
Peter Schwaninger: Posaune, Altposaune
Marc Hermuth: Bassposaune
Dirk Hermuth: Tuba


Leitung: Lahnor Adjei

 

Arrangements zu Stücken von Verdi, Mendelssohn, Bach
und vielen anderen.


Die Künstler moderieren selbst. Lassen Sie sich überraschen…

 
 
 

Das Ensemble „Blech-10“ ist in Coburg schon mehrmals sehr beeindruckend und mit riesigem Erfolg in der Morizkirche aufgetreten. Blech-10 wurde im Jahr 2003 nach dem Vorbild der großen Bläserensembles „German Brass“ und „Philip Jones“ von Torsten Beckhaus gegründet. Die anfängliche Überlegung dabei war der Umstand, dass sich die Musiker in Sinfonieorchestern oft mit Pausentakten und Orchesterfüllstellen begnügen müssen, während die anderen Instrumente die interessanten Passagen spielen dürfen. Diese Bedenken müssen die Mitglieder von Blech-10 dank der pfiffigen Arrangements nicht haben. Den Zuschauer erwartet ein Ritt der Blechbläser durch fast 5 Jahrhunderte europäische Musik – von Verdis Nabucco über Bach bis zum Irish Song.


www.blech10.de

Coburger Tageblatt vom 21. Februar 2012.

WAHRHAFT MÄCHTIGER SOUND 

Wenn Blechbläser das Konzertpodium erobern, klingen selbst bekannte Melodien plötzlich ganz neu 

VON GERHARD DEUTSCHMANN

„Blech-10“ ist gerne in Coburg zu Gast und zieht immer eine große Schar begeisterter Zuhörer an. Erstmals  trat der 2003 von Trompeter Torsten Beckhaus  nach dem Vorbild der großen Bläserensembles „Philip Jones“ und „German Brass“ gegründete  Klangkörper jetzt im Rahmen der „Musikfreunde“-Konzerte auf und wurde auch hier lebhaft gefeiert.

Um in verschiedenen Besetzungen konzertieren zu können, hatte man das Instrumentarium etwas erweitert, sodass es jetzt eigentlich „Blech-12“ heißen müsste. Je vier Trompeten und Posaunen, drei Hörner und Tuba sowie ein zusätzlicher Schlagzeuger meisterten mit differenziertem Klang und virtuosem Können ein anspruchsvolles Programm mit Werken von der Renaissance bis zur Moderne, wobei diese hauptsächlich durch Filmmusik vertreten war.

Königin der Nacht

Drei charakteristische Tänze von Tylman Susato eröffneten prachtvoll die Vortragsfolge. Hochvirtuos mit einem Solo auf der kleinen Trompete folgte dann die berühmte Arie der Königin der Nacht aus Mozarts „Zauberflöte“. Beweglichkeit des gesamten Ensembles war gefordert in den „Grobschmied“-Variationen von Händel. In den klassischen ersten Teil hatte sich auch eine erste Filmmusik „verirrt“, wohl, weil sie bereits „klassisch“ zu werden beginnt: die feierlich getragene „Hymne an die Gefallenen“ von John Williams aus „Der Soldat James Ryan“. Den festlichen, wirkungsvollen Abschluss des ersten Teils bildete die Ouvertüre zu „Nabucco“ von Giuseppe Verdi, wo im berühmten „Gefangenen-Chor“ der volle strahlende Sound des Ensembles entfaltet werden konnte.

Fetzige Arrangements

Der zweite Teil begann mit einer Referenz an den Gründer von „German Brass“ Enrique Crespo, dessen melodisch eingängige „Ballad for TwoWings“ sich als klangvolles Zwiegespräch zwischen zwei Flügelhörnern entpuppte. Von Dirigent Lahnor Adjei, der das Ensemble stets überlegen und präzise leitete, stammten die folgenden drei fetzigen Arrangements.

Es begann mit der Musik zur Fernsehserie „Hawaii Five-O“ von Morton Stevens und den Filmmusiken aus „Pearl Harbor“ von Steve Sykes und „Die glorreichen Sieben“ von Elmer Bernstein. Dann musste das von Posaunist Peter Schwaninger und Trompeter Torsten Beckhaus humorvoll und kenntnisreich moderierte Konzert mit dem schwungvollen Tango „Jealousy“ von Jacob Gade zu Ende gehen. Die begeisterten Zuhörer konnten sich aber dank hartnäckigen Beifalls  mit einem rassigen Medley aus „Fluch der Karibik“ und dem besinnlichen „Irischen Segensspruch“ zwei Zugaben erklatschen.

 
 
 

Neue Presse  vom 21. Februar 2012.

DIE GLORREICHEN 13

Das Ensemble „Blech – 10“ mit Vollblutmusikern aus Aachen, Borken, Coburg, Frankfurt, Karlsruhe und Köln bringt Abwechslung und Stimmung in das sonst kammermusikalische Programm der Musikfreunde Coburg. Auch junge Besucher sind begeistert.

VON PETER MÜLLER

Mit drei festlichen und feierlich höfischen Tänzen von Tylman Susato (1500-1561) stellte sich das 13-köpfige Blechbläserensemble von „Blech – 10“ seinen Gästen klassisch vor. Peter Schwesinger, Posaunist, und der Begründer der Gruppe, Torsten Beckhaus (Trompete und Flügelhorn), führten informativ und unterhaltsam durch das bunte Programm zwischen Barock und zeitgenössischer Filmmusik.

So folgte dem höfischen Entree eine im Tempo rasante und in den höchsten Höhen der Solotrompete von Torsten Mans angenehm strahlende „Arie der Königin der Nacht“ aus Wolfgang Amadeus Mozarts „Zauberflöte“. Orchestralen vollen Klang präsentierten die Musiker in Variationen zum Thema „The Harmonious Blacksmith“, der Bearbeitung des letzten Satzes einer berühmten Cembalo-Suite von Georg Friedrich Händel.

Pauken und Trompeten

Großen Eindruck und dauerhaften Nachhall bewirkte jenseits barocker Lebensfreude „Hymn to the Fallers“ aus dem Film „Der Soldat James Ryan“ des zeitgenössischen Klassikers John Williams (*1932), für die zehn Blechblasinstrumente arrangiert von Peter Schwaninger, ein zwischen emotional starken Melodien und nachfühlbaren Offensiven pendelndes Werk, dem das Schlagzeug von Tobias Schmitt den Rhythmuswechsel vorgab. John Williams wies schon den Weg in den zweiten Teil des Konzertes, der zur Begeisterung der Zuhörer berühmten Filmmelodien vorbehalten war. Zunächst aber beendete die „Ouvertüre“ zur Oper „Nabucco“ von Giuseppe Verdi die klassische Darbietung von „Blech – 10“ mit Pauken und virtuosen Trompeten eines großen Orchesterklanges.

Euphorischer Applaus

Die „Ballad for two Wings“ läutete die lange instrumentale Filmnacht mit einem „Sentimental Song“, einem Dialog der Solotrompeten von Torsten Beckhaus und Sven-Mario Alisch auf dem Hintergrund feiner Begleitung der Musikerkollegen ein. Mit der Titelmelodie zu „Hawai Five-O“ von Morton Stevens (1929-1991) kamen fetzige Rhythmen mit hellen Tonspitzen in den effektiven Trompeten im Chor-Sound einer bekannten TV-Serie zu Gehör, die aber von der Musik zu „Pearl Harbour“ von Steve Sykes mit dem Liebessong „You’ll be there“ noch getoppt wurde. Mit schön differenzierter Stufendynamik führte das Ensemble seine Hörer in den Wilden Westen und zu Horst Buchholz und den „Glorreichen Sieben“ von Elmer Bernstein (1922-2004). Es beendete das offizielle Konzert mit dem herrlichen Tango und Valse musette „Jealousy“ von Jakob Gade, einer Konzertfantasie mit bestechenden Rhythmen, orchestraler Größe und Ballroom-Atmosphäre zwischen exotischem Schlager und musikalischer Eifersucht.

Nach dem anhaltend euphorischen Applaus gaben die Musiker mit ihrem Dirigenten Lahnor Adjei noch den „Fluch der Karibik“, arrangiert vom musikalischen Leiter selbst, preis und verabschiedeten sich versöhnlich – wie sie sagten – mit dem herrlichen „Irischen Segen“ in geistlichem Frieden.