Montag, 14. Februar 2011, 20:00
Kongresshaus Rosengarten
Lázlo Fenyö, Violoncello
Monica Gutman, Klavier

Johann Sebastian Bach | Gambensonate G.Dur BWV 1027 |
Zoltán Kodály | Adagio |
Claude Debussy | Sonate für Violoncello und Klavier |
Robert Schumann | Adagio und Allegro op.70 |
Johann Sebastian Bach | Vater unser im Himmelreich |
Friedrich Gernsheim | Sonate für Klavier und Violoncello op.12 |
Wenn Konzertagenten Künstlerangebote machen, ist das eigentlich etwas ganz Normales – es ist schließlich ihr Job und sie leben von den Provisionen. Wenn Künstler einen anderen Künstler empfehlen, sollte man allerdings hellhörig werden, denn hier spielen bei der Empfehlung nicht unbedingt kommerzielle Gedankengänge mit, sondern die pure Begeisterung für einen Kollegen und die Qualitäten seines Spiels. Das ist bei unserem heutigen Cellisten der Fall, den uns die Pianistin Monica Gutman wärmstens empfohlen hat. Wer sich von diesem Ausnahmecellisten ein – freilich medial zweiflächiges – Bild machen will, der besuche ihn bei David Poppers Elfentanzauf www.youtube.com. | |
Neue Presse vom 16. Februar 2011 Lázlo Fenyö (Violoncello) und Monica Gutman (Klavier) zelebrieren im Kongresshaus das Duo-Spiel. Sie halten das Publikum mit intensivster Musikalität gefangen. Am Montagabend also spielen Lázlo Fenyö (Violoncello) und Monica Gutman (Klavier) im Kongresshaus ein „Duo Recital“ in atemberaubender Demut, Reife und Schönheit. Beide sind wie verwoben mit ihrem Instrument. Ihre Ruhe, die sich als Besonnenheit ins Publikum überträgt, schafft einen weiten und hellen Raum für die dargebotene Duoliteratur. Beide interpretieren nicht, sie zelebrieren. Der Klang des Cellos ist wie ein wunderschönes Singen, das sich vom sonoren Bass bis in den schlanken Alt erstreckt. Manchmal erklimmt es im Flageolett den siebten Himmel eines engelgleichen Soprans und lebt in dieser Höhe auf. Wie wundersam kann es in der Debussy-Sonate miauen oder sich (in diesem wegweisenden Werk mit fast seriellen Kompositionsstrecken) wie eine Katze im Pizzicato räkeln und schnurren. Um gleich darauf in Kantilenen mit verstecktem Tangorhythmus zu erglühen, sich in Sehnsucht fast zu verbrennen. Lázlo Fenyö überträgt in vollkommener Konzentration den Klang aus dem Kopf in das Cello, fast bewegungslos ist der Körper. Aber seine Finger und sein Bogen versprühen sich in Bewegung und Leidenschaft. Der Klang seines Cellos bleibt auch im Pianissimo sinnlich, die Bogentechnik zaubert schlank angesetzte Tiefe und intensiv verlockende Höhe. Dies formt die Bach-Sonata glasklar, straff und transparent, findet in den Charakterstücken Schumanns ein stürmisch-drängendes Ungestüm, um gleich darauf in werbender Sehnsucht zu verschmachten. In der „Vokalise“ von Sergej Rachmaninoff singt das Cello in weltabgewandter Schönheit, glitzert in strahlenden Obertönen und legt sich in die Klangsphären des Steinway-Flügels. Monica Gutman ist eine kongeniale Partnerin, die mit entspannten Schultern und intensiv „tief“ vorbereitetem Fingerspiel sehr atmosphärische Klänge erzeugt und weich über das Handgelenk „atmet“. Dem aberwitzigem Fugato in Friedrich Gernsheims „Sonate für Klavier und Cello“ verleiht die Pianistin durchdachte Struktur und vereint sich in virtuosem Oktav-Unisono mit dem Cello, in den Schumann-Kompositionen knüpft sie den elegisch-fragenden Teppich aus himmlischem Parlando oder tupft gebrochene Akkorde als Wattebäuschchen über die Tastatur. Wie ihr Partner am Cello agiert sie in vollkommener Ruhe, findet sich in jeder Stelle des Notentextes wieder und gibt den Werken weiten Atem. Ihr Spiel gibt jeder klanglichen Nuance des Partners Raum, ist dynamisch nie überbordend und erstrebt stets die ausgefeilt wohlklingende Ausgewogenheit, die sich (in der bedachtsamen Interaktion mit dem Partner) in aller Demut und Reife der interpretierten Werke würdig erweist und diese als zeitlose und überirdische Schönheit zelebriert. Das Publikum ist wie verzaubert und braucht einige Sekunden, um wieder ins „Hier“ zu finden, dann gibt es begeisterten Beifall für diesen spektakulär-feinsinnigen Konzertabend. | |
Coburger Tageblatt vom 16. Februar 2011 Der Cellist Lázlo Fenyö und die Pianistin Monica Gutman beeindruckten mit ihrem Duoabend bei der Coburger „Gesellschaft der Musikfreunde“. Das Programm reicht von Johann Sebastian Bach bis Claude Debussy. Klavierkonzert mit Cello Die anspruchsvollen Klavierparts lagen bei der auf gleicher Wellenlänge mitgestaltenden, technisch wie musikalisch untadeligen Monica Gutman, die schon vor vier Jahren solistisch bei den Musikfreunden zu hören war, in besten Händen. Die Künstler wurden anhaltend gefeiert und bedankten sich mit zwei Zugaben. Am Beginn stand die Sonate für Viola da gamba und obligates Cembalo G-Dur von Johann Sebastian Bach – hier in der Fassung für Violoncello und Klavier – auf dem Programm. Ausdrucksvoller, flexibler Ton des Cellisten und durchsichtiges polyphones Spiel der Pianistin prägten die Wiedergabe, wobei allerdings das originale Klangbild dem vergröbernden der Cello-Klavier-Fassung vorzuziehen ist, zumal sich das Klavier in den raschen Sätzen zu sehr in den Vordergrund drängte. Keine Einbußen an Klang erlebten hingegen die ursprünglich für Klarinette und Klavier konzipierten „Drei Fantasiestücke“ op. 73 von Schumann, in denen der Cellist schwärmerische, beseelte Tongebung mit intensiver, leidenschaftlicher Gestaltung verbinden und die Pianistin die rauschhafte Klavierbegleitung einfühlsam entfalten konnte. Als erstes Originalwerk des Abends erklang vor der Pause die geniale Sonate für Violoncello und Klavier d-Moll von Claude Debussy. Lázlo Fenyö wartete im Prologue mit nuancierten tonlichen Delikatessen auf, brachte klangvolle Pizzicati in der skurrilen „Sérenade“ und begeisterte mit dem effektvollen Finale, stets anpassungsvoll mit kultiviertem, differenziertem Anschlag von Monica Gutman begleitet. Weitere Bearbeitungen folgten nach der Pause mit Adagio und Allegro für Klavier und Horn (Violoncello) op. 70 von Schumann und der „Vokalise“ op.34 Nr.14 von Serge Rachmaninoff, ursprünglich für Sopran und Orchester komponiert. In beiden Werken glänzte wiederum der Cellist mit expressiver Tongebung von höchster Intensität, während die Pianistin den üppigen Klaviersatz bei Schumann und den verhaltenen bei Rachmaninoff geschmackvoll gestaltete. Als eine Art Klavierkonzert mit Cello gebärdete sich die abschließende komplexe Sonate d-Moll op.12 des Brahms-Freundes Friedrich Gernsheim, der von 1839 bis 1916 lebte. Zwei Zugaben Bei dem überladenen Klavierpart hatte selbst eine Pianistin wie Monica Gutman stellenweise zu kämpfen, zeigte aber eine insgesamt bravouröse Leistung. Lázlo Fenyö vertiefte sich wiederum mit leidenschaftlichem Ausdruck in das selten gespielte Werk hinein und vermochte ihm dadurch Aufmerksamkeit zu verschaffen. Nach reichem, anhaltendem Beifall gab es noch zwei klanglich bezaubernde, meditative Zugaben mit dem langsamen Satz der Cellosonate von Chopin und einem Arioso von Bach. | |








