4 Hände auf einer Tastatur (2006)

Montag, 27. November 2006

4 Hände auf einer Tastatur

Duo Villarceaux

Alexandra Sostmann / Judith Mosch, Klavier zu vier Händen

Claude Debussy

Six Épigraphes antiques

Wolfgang Amadeus Mozart

Fantasie f-Moll für Orgelwalze KV 608

Maurice Ravel

Rhapsodie espagnole

Sergei Rachmaninoff

Six Morceaux op.11

George Gershwin

Rhapsody in blue

Viele Musikfreunde erinnern sich noch an den grandiosen Auftritt des Duo Villarceaux im März 2000. Damals startete unsere Reihe „Piano spezial in der HUK.“ Die Presse titelte über die Darbietung mit Werken von Ravel, Brahms und Strawinsky: „Vier Hände im Gleichklang“ und „Vierhändig über sich selbst hinaus.“ Ähnliches wird auch in diesem Jahr zu erwarten sein, wenn die beiden Künstlerinnen erstmals im Kongresshaus Rosengarten auftreten. 2006 feiert das Ensemble 10-jähriges Jubiläum: die beiden Künstlerinnen lernten sich 1996 auf dem Chateau Villarceux bei einem Meisterkurs mit Christian Zacharias kennen.

Wer mehr über ihre aktuellen Aktivitäten wissen möchte, schaue nach unter: www.duo-villarceaux.de

Neue Presse vom 29.11.2006

TANZ AUF DEM HOHEN SEIL
Duo Villarceaux riss Kongresshaus-Besucher von den Stühlen


VON RUDOLF POTYRA

Er fing eigentlich ganz harmlos an, der Klavierabend, den Alexandra Sostmann und Judith Mosch mit Werken für Klavier zu vier Händen am Montag für die Coburger Musikfreunde im Kongresshaus gaben. Aber wie sich das wirkungsvoll konzipierte Programm im Laufe des Abends so steigerte, dass man fürchten musste, die vier Arme der Pianistinnen verhedderten sich rettungslos ineinander, wurde das Konzert nach und nach zu einem Tanz auf dem hohen Seil, der die Besucher förmlich von den Stühlen riss. Die staunende Bewunderung für dieses Ausnahme-Duo wuchs ins Grenzenlose. Die beiden Künstlerinnen Alexandra Sostmann und Judith Mosch sind in Coburg nicht unbekannt. Bereits 2000 stellten sie sich mit einem Klavierabend vor, der so eindrucksvoll war, dass sie gleich für ein weiteres Konzert verpflichtet wurden.

Damals waren sie noch ein ganz „junges“ Ensemble. Sie hatten sich 1996 bei einem Meisterkurs mit Christian Zachearias im Chateau Villarceaux kennen gelernt, blieben beisammen und konzertieren seitdem, gefeiert und geehrt, in aller Welt.

Die sechssätzige Folge imaginärer antiker Grabschriften („Six Épigraphes antiques“) , die Claude Debussy 1914 geschrieben hat, eröffnete die Vortragsfolge. Musikalisch hielt der Komponist diese sechs Sätze, denen er rätselhafte Überschriften gab, für so bedeutend, dass er eine Orchestrierung plante. Pianistisch geben sie, nie über ein gemäßigtes Zeitmaß hinausgehend und in Selbstbetrachtung versunken, nicht sehr viel her. Mozart hat sie gehasst, diese Musikautomaten und Orgelwalzen, die mit ihrem einzigen, piepsigen Vier-Fuß-Register alles eine Oktave höher klingen lassen. Dennoch hat er – der chronischen Geldmangel gebot es ihm – in seinem letzten Lebensjahr Meisterwerke für dieses „Instrument“ geschrieben. Die „Fantasie f-Moll“ KV 608 komponierte er für ein Raritätenkabinett.

Mitreißende Rhapsodie in blue

Ein energisch zupackender f-Moll-Teil flankiert verspielte, ganz in Wohklang getauchte As-Dur-Variationen. Da man diese Fantasie nicht im Originalklang hören kann, muss man zu Bearbeitungen greifen, wobei ihre Wirkung gesteigert wird. In diesem Falle für Klavier zu vier Händen, da Stellen in dem Werk sind, die einer allein gar nicht greifen kann.

Ein weites Feld erschließt sich den Klavierduos mit den Bearbeitungen und Einrichtungen großer Orchesterwerke. In der Zeit, in der es noch keine Tonträger gab, konnte man nur auf diese Weise – am häuslichen Klavier – derartige Werke kennen lernen. Ein Beispiel hierfür war die viersätzige „Rhapsodie espagnole“ von Maurice Ravel. Ob die Übertragung von Ravel selbst stammt war nicht zu ermitteln. Der farbenprächtige Klaviersatz, die äußerst brillante Virtuosität, die pianistische Geschmeidigkeit und die geschmackvolle Eleganz lassen es fast vermuten. Turbulenter Höhepunkt war hier die abschließende „Feria“, mit der Duo umjubelt in die Pause ging.

Danach ging es mit den „Six Morceaux“ op.11 von Sergej Rachmaninow zurück zu Original-Kompositionen für Klavier zu vier Händen. Die 1894 entstandenen Charakterstücke führen von einer ruhig wiegenden Barcarole über ein rasantes Scherzo und ein elegisches russisches Thema, einen Walzer und eine gefühlvolle Romanze bis zum temperamentvollen „Slava“-Finale, in dem alle virtuosen und dynamischen Register gezogen werden.

Der an Bravour, zugleich aber auch an intensivster Gestaltung jeden Details kaum zu überbietende Höhepunkt kam am Schluss mit der „Rhapsody in blue“ von George Gershwin, die in den verschiedensten Fassungen vorliegt. Die Bearbeitung für Klavier zu vier Händen erscheint als sehr glückliche Lösung. Sie vermittelt einen großartigen Eindruck dieses amerikanischen Schlüsselwerkes.

Die Künstlerinnen brachten das Werk zu einer geradezu genialen und mitreißenden Aufführung. Der Beifall hierfür war frenetisch und forderte zwei Zugaben. Mit der „Polka italienne“ von Rachmaninow und einer Tarantella nach Rossini führten die beiden Künstlerinnen, das Tempo nochmals steigernd, ihre Zuhörer nach Italien.

Coburger Tageblatt vom 29.11.2006

MIT ÜBERLEGENER TASTENAKROBATIK BEGEISTERT
Das weltweit konzertierende Klavier-Duo Villarceaux gastierte bei den Musikfreunden im Kongresshaus


VON GERHARD DEUTSCHMANN

Vor genau zehn Jahren lernten sich Alexandra Sostmann und Judith Mosch in einem Meisterkurs bei Christian Zacharias auf dem Chateau Villarceaux kennen; zwei Jahre später errangen sie ihre erste internationale Auszeichnung. Seitdem sind sie als gefragtes Klavier-Duo weltweit tätig und waren auch schon bei den Coburger Musikfreunden zu Gast. Jetzt begeisterten sie erneut mit virtuosem Spiel in Werken von Debussy, Mozart, Ravel, Rachmaninoff und Gershwin.

Das interessant und abwechslungsreich zusammengestellte Programm begann mit „Six Epigraphes antiques“ von Claude Debussy, überwiegend zarten Tongemälden, die des Komponisten Vorliebe für exotische Skalen und parallele Akkordführungen zeigen und von den beiden Künstlerinnen mit subtiler Anschlagskunst und perfektem Zusammenspiel aus den Tasten gezaubert wurden.

Dieses totale aufeinander Eingehen und ein besonderes stilistisches Einfühlungsvermögen prägte auch die geschliffene Wiedergabe der Fantasie f-Moll für eine Orgelwalze KV 608 von Mozart, deren Eckteile energiegeladen und rhythmisch präzise, die Fugenteile durchsichtig und die melodischen Abschnitte ausdrucksvoll erklangen. Die absolute Gleichwertigkeit der beiden Künstlerinnen konnte man auch daran erkennen, dass sie häufig zwischen Primo- und Secondo-Part wechselten.

In technisch weit anspruchsvollere, virtuose Bereiche führten die weiteren Werke des Abends. Da war zunächst die ursprünglich für Orchester konzipierte „Rhapsodie espagnole“ von Maurice Ravel mit dem stimmungsvollen „Prélude a la nuit“, der tänzerischen „Malaguena“, der verträumten „Habanera“ und der turbulenten, brillant gespielten „Feria“, deren unterschiedliche Stimmungen eindrucksvoll erfasst und vermittelt wurden.

Als Gegenstück zu Debussys „Epigraphes“ vom Anfang erklangen nach der Pause die „Six Morceaux“ op.1 von Sergei Rachmaninoff, beides vierhändige Originalwerke. In der elegischen „Barcarolle“ vernahm man leichthändige, duftige Umspielungen im Primo, im sprunghaften „Scherzo“ enorme Treffsicherheit. Das archaische „Russische Thema“ wurde machtvoll gesteigert, die „Romanze“ mit leidenschaftlichem Ausdruck versehen und das abschließende festliche „Gloria“ mit seiner glanzvollen Coda in „Lisztscher“ Manier grandios gestaltet. Ein fulminanter Höhepunkt gelang dem Duo Villarceaux mit dem letzten Programmpunkt, der „Rhapsody in Blue“ von George Gershwin in einem raffinierten Arrangement, das beide mit echtem Jazzfeeling, überlegener Tastenakrobatik und traumhaftem Zusammenspiel zu wirkungsvoller Wiedergabe brachten. Kein Wunder, dass die Beifallswogen hoch schlugen und zwei Zugaben notwendig wurden, welche in die gleiche effektvolle Richtung gingen: „Polka italienne“ von Rachmaninoff und „Tarantella neapolitana“ von Rossini.

Bach im Mozartjahr (2006)

Montag, 6. November 2006

Bach im Mozartjahr

Gemeinschaftsprojekt mit der Musica Mauritiana

Barthold Kuijken, Traversflöte
Wieland Kuijken, Viola da gamba
Bob van Asperen, Cembalo

Johann Sebastian Bach

Sonate e-Moll BWV 1034 für Flöte und Basso continuo

Sonate D-Dur BWV 1028 für Viola da gamba und obligates Cembalo

Solo pour la flute traversière BWV 1013

Sonate h-Moll BWV 1030 für Flöte und obligates Cembalo

Triosonate G-Dur nach BWV 1039 und 1027 für Flöte, Viola da gamba und Basso continuo

Es grenzt an ein Wunder, diese hochberühmten Künstler in Coburg zusammen zu hören. Wir haben nicht etwa noch ein „Anschlußkonzert“ an einem freien Tourneetermin an Land gezogen: Das Konzert in der Morizkirche ist das einzige seiner Art. Die Künstler reisen dafür extra vom Ausland her an. Alle drei Interpreten sind äußerst einflussreiche Pioniere bei der Wiederentdeckung der historischen Aufführungspraxis. Jeder hat für sein Instrument entscheidenden Anteil an der Entwicklung des authentischen Klangbildes, sei es durch die Tätigkeit als Professor an den Musikhochschulen in Holland und Belgien oder sei es durch unzählige Konzerte. Zu den wesentlichen Mitstreitern der Künstler des heutigen Abends gehören Persönlichkeiten wie Gustav Leonhardt, Sigiswald Kuijken (der 1995 mit seinem Barockorchester La petite bande bei uns zu hören war), Frans Brüggen, Jordi Savall oder René Jacobs.

Weitere Details findet man unter www.goldbergweb.com oder www.konzertdirektion.de

Eintritt für Mitglieder frei, Gäste 15,- €, Schüler/Studenten 5,- €

Neue Presse vom Mittwoch, 8.11.2006

BACH AUF HÖCHSTEM NIVEAU
Kuijken-Trio in der Coburger Morizkirche


VON RUDOLF POTYRA

„Musica Mauritiana“ und die Gesellschaft der Musikfreunde präsentierten am Montag in der Coburger Morizkirche ein Konzert von höchstem musikalischem Anspruch, das man unter den Titel „Bach im Mozartjahr“ stellte. Es wurde in jeder Richtung zu einem vollen Erfolg.

Einmal von den drei Künstlern her: Barthold Kuijken, Traversflöte, Wieland Kuijken, Viola da gamba, und Bob van Asperen, Cembalo. Alle drei sind weltweit hoch angesehene Kenner und Könner alter Musik und ihrer Instrumente. Ihr Wissen und Können geben sie als Professoren niederländischer und belgischer Hochschulen an Studenten weiter, die aus aller Welt zu ihnen kommen, und dokumentieren es in zahllosen Konzerten, auf vielen CD-Einspielungen und in wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Einer solch „geballten Ladung“ höchstrangiger Künstler wird man so bald nicht wieder in Coburg begegnen.

Ein voller Erfolg war das Konzert auch seitens der Besucher. Das Schiff der Morizkirche war bis auf den letzten Platz besetzt von Zuhörern, die mit beispielhafter Intensität den Darbietungen folgten. Erstaunlich war, wie gut der Ton der alten (nachgebauten) Instrumente in dem großen Kirchenraum trug.

Das Programm war ausgewogen aufgebaut. Es begann mit der Sonate e-Moll für Flöte und Basso continuo, BWV 1034. Das viersätzige Werk beginnt mit einem ruhig fließenden Adagio. Die beiden, von Laufwerk dominierten Allegro-Sätze flankieren ein verzierungsreiches Andante über einem rhythmisch strengen Bass. In dieser Sonate trat aus gutem Grund die Gambe als Continuo-Bass zum Cembalo. Sie bildet mit der Flöte ein echtes Duo.

Mit der Sonate D-Dur für Gambe und obligates Cembalo, BWV 1028, tritt dieses als zweites konzertierendes Instrument an die Seite der Gambe. Das einleitende Adagio ist ein Wechselgesang zwischen den beiden Instrumenten. Ein flüssiges Allegro schließt sich an, ehe im folgenden Moll-Andante und dessen weit ausladendem Thema das Cembalo mit melodischen Floskeln meditiert und im Finale die beiden Instrumente förmlich um die Wette konzertieren. Mittelpunkt der Vortragsfolge war das „Solo pour le flute traversière“, BWV 1013; eine Partita für Flöte allein; ein (Alb-)Traum für alle Flötisten. Das pausenlose Laufwerk stellt sie vor atemtechnisch kaum lösbare Probleme. Es sind vier Tanzsätze, die Bach in der gängigen Folge aneinander reiht. Eine Allemande beginnt. Dann folgt eine Corrente, die mit ihren langen (atemlosen) Ketten ihrem Namen als „Lauftanz“ alle Ehre macht. Eine versonnene, reich verzierte Sarabande schließt sich an und statt der üblichen Gigue folgt eine „Bourrée anglaise“, ein übermütiger Kehraus.

Virtuosität auf der Traversflöte

Dass Barthold Kuijken dieses schwierige Werk – im Gegensatz zu seinen berühmten Kollegen, die die Boehm-Flöte bevorzugen – in der Originalfassung auf der Traversflöte spielt, wird in der Literatur mit Hochachtung registriert.

Barthold Kuijken war nach der Pause – zusammen mit Bob van Asperen – gleich wieder dran. Die beiden spielten zusammen die Sonate h-Moll für Flöte und obligates Cembalo, BWV 1030. Die in der Leipziger Zeit entstandene Sonate ist dreisätzig. Statt mit dem üblichen Allegro beginnt sie mit einem dahin strömenden, ungewöhlich langem Andante. Ein von der reich verzierten Flötenstimme geprägtes Siciliano mit einem nach barocker Weise weit ausschwingendem Thema schließt sich an, ehe im Finale recht Ungewöhnliches geschieht: Eine Fuge eröffnet den Satz, der in eine Gigue mündet, die im Presto dem Ende entgegen stürmt.

Am Ende vereinigten sich alle drei Künstler zu einer Triosonate in G-Dur, die nach BWV 1039 (Sonate für 2 Querflöten) und BWV 1027 (Sonate für Gambe) arrangiert wurde.

Eine sanfte Bewegung trägt den von der Viola da gamba dominierten Kopfsatz, während im folgenden maßvoll gezügelten Allegro Flöte und Gambe einander imitieren. Ein Moll-Adagio bildet dann die Brücke zum Presto-Finale. Die Zuhörer waren sich des Ausnahmecharakters dieses Konzertes voll bewusst und bedankten sich bei den Künstlern mit langem und herzlichem Beifall. Diese ließen ihrerseits mit einem ruhigen Satz in der gleichen Besetzung den Abend still und versonnen ausklingen.

Coburger Tageblatt vom Mittwoch, 8.11.2006

MEISTERHAFTES MUSIZIEREN IN EIGENEM KLANG
Konzert in St. Moriz: Drei weltberühmte Spezialisten für Alte Musik spielten „Bach im Mozartjahr“.


VON GERHARD DEUTSCHMANN

Ein Konzert-Highlight präsentierten Musica Mauritiana und die Gesellschaft der Musikfreunde in erstmaliger Zusammenarbeit einem recht zahlreichen Auditorium in der akustisch dankbaren, aber recht kühlen Morizkirche. Zu Gast waren drei weltberühmte Spezialisten für Alte Musik, die auf historischen Instrumenten ausschließlich Werke von Johann Sebastian Bach darboten: Barthold Kuijken (Traversflöte), Wieland Kuijken (Viola da gamba) und Bob van Asperen (Cembalo). Mozart als großer Verehrer des Thomaskantors wird nicht böse gewesen sein, dass in seinem Gedenkjahr ein reines Bach-Konzert stattfand. Die hochkarätigen Darbietungen der drei Künstler erhielten anhaltenden Beifall.

Obwohl „nur“ Bach gespielt wurde, bot das Konzert doch ständig Abwechslung in der Besetzung, indem Trio-, Duo- und Solowerke aufeinander folgten. Auch formal gab es mit viersätzigen Kirchensonaten, dreisätzigem Konzert und barocker Suite ein breites Spektrum.

Zu Beginn erklang die Sonate e-Moll BWV 1034 für Flöte und Basso continuo, in der man sich an den eigenen Klang der alten Instrumente gewöhnen konnte. Barthold Kuijken beeindruckte durch die abgerundete Tongebung und den intimen Klang seiner technisch makellos beherrschten hölzernen Traversflöte ohne Klappen. Von großem Atem getragene, weit ausschwingende Melodiebögen wechselten mit virtuoser Geläufigkeit in den raschen Sätzen ab. Das Continuo wurde ebenso vollwertig und klanglich dezent von Wieland Kuijken mit der Viola da gamba und Bob van Asperen am Cembalo ausgeführt.

Letztere waren sodann die Solisten in der Sonate D-Dur BWV 1028 für Viola da gamba und obligates Cembalo, in welcher Wieland Kuijken mit noblem Ton, lockerer Bogenführung und verinnerlichter Gestaltung mit dem von Bob van Asperen zuverlässig und überlegen beherrschten Cembalo organisch korrespondierte. Das einzige Solostück des Abends erklang anschließend mit der Suite „pour la Flûte traversière“ BWV 1013, die Barthold Kuijken mit klarem Ansatz, virtuos in den raschen Sätzen und beseeltem Ton in der Sarabande zum Vortrag brachte. Die Flöte war auch im zweiten Teil in gleicher Qualität führend, zunächst in der anspruchsvollen Sonate h-Moll BWV 1030 für Flöte und obligates Cembalo, mit dem Bob van Asperen dankbare, wenn auch schwierige Aufgaben glänzend löste, wie auch in der abschließenden Triosonate G-Dur nach BWV 1039 und 1027, in der sich alle drei Künstler nochmals zu harmonischem, klanglich ausgewogenem Zusammenspiel vereinigten. Nach anhaltendem Beifall gab es noch eine besinnliche Zugabe in Form des Siciliano aus der Flötensonate E-Dur.